Mittwoch, 3. Februar 2010

Rhein-Erft-Rundschau, 02.02.2010


 


 

Bildung im Vordergrund

Von MELANIE NICOLAI, 02.02.10, 11:19h

Erstmalig können Kerpener Bürger mit Zuwanderungsgeschichte einen Integrationsausschuss wählen. Seit langem gebe es keine Migrantenvertretung mehr in der Stadt, so die...

KERPEN. Erstmalig können Kerpener Bürger mit Zuwanderungsgeschichte einen Integrationsausschuss wählen. Seit langem gebe es keine Migrantenvertretung mehr in der Stadt, so die Integrationsbeauftragte Annette Seiche. "2004 gab es für den Ausländerbeirat nur zwei Kandidaten - zudem hatte dieser zu wenig Befugnisse und Kompetenzen." Das soll sich mit der Bildung des Integrationsausschusses ändern.

Die neun Ratsmitglieder, die im Ausschuss sitzen, stehen schon fest. Aus der CDU sind dies die stellvertretende Bürgermeisterin Hildegard Diekhans, Fraktionsvorsitzender Klaus Ripp, Rainer Gente und Addy Muckes. Für die SPD gehen Branko Appelmann, Petra Ewerts und Dr. Askim Müller-Bozkurt in den Ausschuss. Auch Axel Fell von der FDP und Natascha Salmon-Mücke von den Grünen sitzen im Integrationsausschuss. Am kommenden Sonntag werden nun acht Bürger und Bürgerinnen mit Zuwanderungsgeschichte gewählt. Wählen dürfen am 7. Februar zwischen 8 und 18 Uhr alle Kerpener mit einer Aufenthaltserlaubnis. Auch Deutsche, die eingebürgert oder von Deutschen adoptiert wurden, sowie Spätaussiedler dürfen wählen. Insgesamt 19 Kandidaten aus vier Listen kandidieren.

Am Sonntag stellten sie sich und ihre Ziele bei einer Informationsveranstaltung unter dem Motto "Wir alle sind Kerpen" in der Jahnhalle vor.

Mit Hilfe des Integrationsausschusses will die Stadt auch erreichen, dass Eltern aktiv an der Gestaltung der Laufbahn ihrer Kinder teilnehmen. "Dazu gehört zum Beispiel, dass sie auch in Schulpflegschaften oder Räten von Kindertagesstätten Mitglied werden."

Auch der Landesintegrationsbeauftragte Thomas Kufen sprach in der Jahnhalle. "Wofür macht man die Integrationsarbeit", fragte Kufen. "Es geht darum, jungen Menschen eine Zukunft zu geben." Viele Menschen seien nicht nur nach Deutschland gekommen, um hier zu arbeiten, sondern auch mit dem Wunsch, ihren Kindern ein besseres Leben zu gewährleisten. Auch die Sprache spiele in Hinblick auf die Integration zugewanderter Mitbürger eine große Rolle. "Wer Erfolg in Schule und Beruf haben will, der muss gut Deutsch sprechen."

Die Informationsveranstaltung wurde mit einem kulturellen Rahmenprogramm unterlegt. So tanzten die Kinder und Jugendlichen der Tanzgruppe "Rajesh Narthanaalayam" des Tamilischen Kulturvereins mit bunten Gewändern und Glöckchen um die Fußgelenke. Auch die Kinder des Familienzentrums Sonnenschein begeisterten mit Tänzen, und eine Gruppe der AWO rappte.

Fragen zur Wahl oder den Kandidaten beantwortet Annette Seiche unter (0 22 37) 5 81 02 oder unter der Mail-Adresse Annette.Seiche@stadt-kerpen.de.

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