Lastwagen und Dreck stören
BÜRGERVERSAMMLUNG Probleme, aber auch Chancen des Horremer Ortskerns aufgezeigt
VON WILFRIED MEISEN
Kerpen-Horrem. Parkplatzmangel scheint das Hauptproblem der Horremer zu sein, wenn es um den Ortskern geht: So jedenfalls erschien es auf einer Bürgerversammlung zur Innenstadtentwicklung Horrems, zu der die Stadt ins Soziokulturelle Zentrum eingeladen hatten. Rund hundert Horremer, darunter viele Geschäftsleute, folgten der Einladung.
Auf der Versammlung konnten die Besucher kundtun, wo ihrer Meinung nach in dem Ortsteil die größten Defizite liegen und was besonders gelungen ist. "Horrem gefällt mit gut, ich wohne seit zehn Jahren hier", meinte eine Besucherin. Nur der "Wahnsinns-Verkehr" auf der Hauptstraße minderte die Lebensqualität. "Man kriegt keinen Parkplatz mehr. Horrem braucht eine Umgehungsstraße."
Besonders die schweren Lastwagen, die weiterhin durch den Ort fahren, stören viele. "Das muss eigentlich nicht sein", meinte Karl-Heinz Maas, Vorsitzender der Interessengemeinschaft. Schließlich gebe es die Erfttalstraße, die die Lastwagen auch nutzen könnten. Hier sollten die zuständigen Behörden doch kurzfristig für Abhilfe sorgen.
Andere monierten den Schmutz, der in vielen Ecken im Horremer Ortskern zu finden sei. Eine Vertreterin des DRK-Seniorenheimes forderte eine behindertenfreundlichere Straßenraumgestaltung: Viele Bewohner ihres Heimes hätten Schwierigkeiten, mit dem Rollstuhl oder dem Rollator in ein Café im Ortskern zu gelangen. "Mal ist der Bordstein zu hoch, mal sind die Wege durch Plakatständer verbaut oder nicht gestreut."
Guter Service
Doch nicht nur die Defizite, auch die Chancen Horrems wurden auf der Versammlung gesehen: Mit dem Bahnhof würden viele Pendler in die Stadt gelockt. Diese gelte es auch als Kunden zu gewinnen. Viele kleine Fachgeschäfte und ein guter Service könnten hier ausschlaggebend sein. Auch müsse die Bahnhofstraße attraktiver werden, weil über diese die am Bahnhof parkenden Pendler auf die Hauptstraße strömen sollen. Karl-Heinz Mayer, Planungsamtsleiter der Stadt, wies in diesem Zusammenhang auf den noch im Februar beginnenden Umbau des Bahnhofsvorplatzes hin. Die Bahnhofstraße werde dabei gleich mitumgestaltet. Ein "schönes Hotel" im Ortskern wünschte sich eine andere Besucherin. Da die S-Bahn mehrmals die Stunde fahre, sei dieses dann auch für Besucher der Kölner Messen interessant.
Alle Kritikpunkte und Anregungen wurden von der Stadt aufgelistet. Sie sollen jetzt in ein Konzept einfließen, dass eine Arbeitsgruppe aus Bürgern ausarbeiten wird. Rund 15 haben sich spontan nach der Sitzung dafür angemeldet. Liegt das Konzept vor und segnet der Stadtrat dieses ab, werde es auch umgesetzt, versprach Mayer: "Soweit dies möglich ist."

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