"Die Leute warten schon darauf"
INTEGRATIONSAUSSCHUSS Kandidaten präsentieren sich vor der Wahl in der Jahnhalle
VON WILFRIED MEISEN
Kerpen. Es herrscht Aufbruchstimmung unter den Kerpenern, die ausländischer Herkunft sind. Das hat zumindest Tolga Tüylü angesichts der bevorstehenden Wahl des Integrationsausschusses festgestellt. "Die Leute warten schon darauf, dass es endlich losgeht." Zehn Jahre lange konnten die Kerpener mit Migrationshintergrund nicht mehr zur Wahl gehen und eine eigene Interessensvertretung wählen. Damals ging es noch um den Ausländerbeirat, der dann mangels Interesse wieder abgeschafft worden war. Nun können rund 6000 Wahlberechtigte am Sonntag, 7. Februar, ihre Kandidaten für den Integrationsausschuss wählen. Der hat gegenüber dem Ausländerbeirat mehr Rechte und wird je zur Hälfte mit Ratsmitgliedern und Kerpener Bürgern mit Zuwanderungsgeschichte besetzt.
Wahlbenachrichtigungen hat die Stadt schon ausgeschickt. Doch auch ohne diese können Wahlberechtigte wählen gehen, betont Dezernent Peter Knopp. Weitere Informationen gibt es im Internet. Nach diversen runden Tischen unter Einbeziehung von Kulturvereinen, Moschee-Gemeinden und anderen Initiativen haben sich vier Listen herausgebildet, die sich zur Wahl stellen. Tüylü führt die Liste "Buntes Kerpen" an, die sich aus einem Bekanntenkreis gebildet habe. Abdelali Kalmua steht auf der Liste "Internationales Kerpen" oben, die dem deutsch-arabischen Kulturverein nahe steht. Betül Ülker Dogruel ist Spitzenkandidatin der Liste "Vielfalt Kerpen", die sich aus einer Elterninitiative gebildet hat. Nicole Munongona Munying steht auf Platz 1 der FDP-Liste.
Alle Listen treten dafür an, die Bildungschancen für Kinder und Frauen aus Migrationskreisen zu verbessern. Der Integrationsausschuss wird Mitspracherechte in den Bereichen Kindergärten, Schulen und Sozialarbeit haben. Die Kandidaten stellen sich am Sonntag, 31. Januar, 15 bis 18 Uhr, in der Jahnhalle vor. Dazu gibt es Musik und Tanz.
www.stadt-kerpen.de
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