Nun, da wir wissen, dass die zivilen Toten des Luftangriffs offensichtlich vorsätzlich in Kauf genommen wurden, können wir den Begriff "Kollateralschaden" für die zivilen und militärischen Opfer, die die Operation von Herrn Oberst Klein oder wem auch immer in Berlin gefordert hat, unbefangener in den Mund nehmen. Nun droht sogar noch die Karriere des gerade aufgehenden Sterns des Südens im "Friendly Fire" aus Kundus einen mehr oder minder heldenhaften Tod zu sterben.
Bleibt die Frage: wo ist eigentlich die Opposition, präziser gesagt: deren Führer? Diese Rolle wird derzeit eher von den Herren Gabriel und Gysi, weniger aber vom Fraktionsvorsitzenden der SPD, Herrn Steinmeier, gespielt, von dem man sich angesichts seiner Abwesenheit in der Affäre fragen muss, ob er wohl Urlaub, Schweinegrippe oder Dreck am Stecken hat. Glaubt tatsächlich jemand, dass der Außenminister der Bundesrepublik Deutschland und zuvor langjährige Geheimdienstkoordinator keine Kenntnisse davon hatte, was in Kundus passiert ist? Wenn dem so wäre, müsste er für die Opposition sprechen, nicht die Damen und Herren der zweiten Reihe. Wenn es aber nicht so ist, könnte sich eine Staatskrise entwickeln, wie sie die Bundesrepublik noch nie erlebt hat: von zwei Verteidigungsministern zum ehemaligen Außenminister und der Kanzlerin.
In diesem Zusammenhang wäre sicher auch interessant, einmal darüber zu spekulieren, wer eigentlich die Bildzeitung scheibchenweise mit den brisantesten Informationen versorgt. Freunde der Demokratie oder Gegner der CDU (wobei sich ja beides nicht unbedingt gegenseitig ausschließt). Eines scheint klar: das Ende dieser Angelegenheit ist noch lange nicht in Sicht.

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